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Nachhaltiges Glück: Wie deine Gedanken dein Wohlbefinden formen

Autorenbild: Anita CavaraAnita Cavara

Aktualisiert: 11. Okt. 2024

Wir alle kennen diese gut gemeinten Ratschläge: «Es wird schon wieder besser.» oder «Du wirst sehen, schon bald...» In Zeiten, in denen wir uns nicht gut fühlen, wirken solche Worte wie hohle Phrasen, fast schon unerträglich. Doch was, wenn genau diese Sätze ein grösseres Potenzial haben, als wir ihnen zuschreiben? Vor ein paar Jahren, als es mir nicht so gut ging, fand nichts wirklich Anklang bei mir, mit Ausnahme eines ganz bestimmten Buches, das mir eine gute Freundin mal frech in die Hand drückte.

 

Glücklich sein: Warum wir es in der Hand haben, zufrieden zu leben von Sonja Lyubomirsky

 

So kitschig es auch klingen mag, es veränderte mein Leben. Nicht von heute auf morgen, aber dafür nachhaltig. Sonja Lyubomirsky befasst sich in dem Buch mit der wissenschaftlichen Erforschung des Glücks und gibt dem Leser praktische Werkzeuge an die Hand, um das Wohlbefinden zu steigern. Die renommierte Glücksforscherin präsentiert Studienergebnisse, die zeigen, dass etwa 40% unseres Glücks in unseren Händen liegen – es hängt von unserer Einstellung und unserem Verhalten ab. Der Rest wird durch genetische Veranlagung und äussere Umstände bestimmt.

 

Als Anleitung zur Steigerung unseres Wohlbefindens werden zwölf sogenannte «Glücksaktivitäten» präsentiert - von der regelmässigen Praktizierung von Dankbarkeit, des Setzens von Zielen, bis zur Bedeutung von Hilfsbereitschaft lassen sich einige spannende Aktivitäten finden. Die Glücksaktivität Nr. 7 liess mich ordentlich schmunzeln: Lernen Sie zu vergeben! Vielleicht kommt dir gerade auch die eine Person in den Sinn, die dir Unrecht getan hat oder eine ehemalige Liebschaft, die dich hat stehen lassen. Wir alle wissen, wie schmerzhaft Beleidigungen, Übergriffe oder Verlassenwerden sein können, und selbstverständlich gibt es Dinge, die einfach nicht zu entschuldigen sind. Aber wieso sollte ich ständig diesen Gram, diese Wut und den Frust mit mir rumtragen? Nun bestätigen auch wissenschaftliche Untersuchungen, dass Vergebung uns erlaubt, Sachen hinter uns zu lassen, um weniger hasserfüllt, depressiv und neurotisch weiterzuleben.  

 

Auch wenn ich heute nicht mehr täglich mein «Glück aktiviere», so hat sich doch eine äusserst wichtige Erkenntnis in mein Verständnis eingebrannt: Was wir über die Welt und uns selbst denken, hat mehr Einfluss auf unser Glück oder Unglück als unsere täglichen Lebensumstände. 

 

Wir alle verwenden sehr viel Energie darauf, unsere Lebensumstände (Wunschgewicht, Traumhaus etc.) zu ändern, weil wir irrtümlicherweise denken, dass uns diese Veränderung glücklicher macht. Selbstverständlich tut sie das auch, aber nicht langfristig. Psychologen sehen den Grund dafür in der «hedonistischen Anpassung», oder anders gesagt: Wir gewöhnen uns an alles. Und so sind die kleinen Gewohnheiten, die wir täglich pflegen, der Schlüssel zu einem nachhaltig erfüllten Leben. Glücklich zu sein bedeutet nicht, perfekte Lebensumstände zu haben, sondern die Einstellung, mit der wir Herausforderungen begegnen.

 

Also, warum nicht gleich heute damit anfangen? Eines der einfachsten und zugleich wirksamsten Tools im Coaching nenne ich das «Reframing». Eine noch so blöde Situation, kann aus einer anderen Perspektive etwas Gutes darstellen. Mit dem abschliessenden Sprichwort erinnere ich mich immer wieder selbst daran.

 

Ich freue mich, wenn es regnet, denn wenn ich mich nicht freue, regnet es auch.

Karl Valentin

 

 

P.S.: Anstatt immer glücklich sein zu müssen, kann man auch damit beginnen, einfach ein bisschen weniger traurig zu sein.  Das Creative Workbook von Lee Crutchley ist ein interaktives Arbeitsbuch, das kreative Ansätze bietet, um das eigene Wohlbefinden zu steigern und negative Gefühle zu mindern.  

 

How to be happy (or at least less sad) von Lee Crutchley

 
 
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